VLN #3 2015: Erneuter Klassensieg bringt Tabellenführung
In einem an Spannung nicht zu übertreffenden 4-Stunden-Rennen konnte das Team Scheid Motorsport mit den Fahrern Michael Schrey, Uwe Ebertz und Jörg Weidinger mit dem zweiten Klassensieg der Saison die Tabellenführung in der VLN übernehmen.
Alle Fotos von Peter Rink
„Ich betreibe jetzt seit über 40 Jahren Motorsport, aber so spannend habe ich es selten erlebt“, zeigte sich Teamchef Johannes Scheid nach dem Rennen sichtlich erfreut.
Startfahrer Michael Schrey konnte zwar mit 09:09,723 min. die schnellste mit einem BMW M235i Racing je gefahrene Runde fahren, aber so richtig absetzen konnte sich der Wallenhorster nicht. „Die anderen Jungs in der Cup5-Klasse lassen ebenfalls richtig fliegen, so dass ich mich kaum absetzen konnte.“
Der Schlüssel zum Sieg war neben den verdammt schnellen Runden auch die Taktik des Teamchefs, der Uwe Ebertz im Mittelstint zu einer spritsparenden Fahrweise überzeugen konnte. Denn dadurch fiel man zwar kurzfristig auf Platz 5 zurück, aber nur mit wenigen Sekunden Rückstand auf die Führenden in der Klasse. „Und dadurch konnte ich eine Runde länger draußen bleiben, was im Endeffekt sehr wichtig wurde für uns“, freute sich Uwe Ebertz nach seinem Stint.
Wie sehr dabei der Sieg am seidenen Faden hing, zeigt das Video https://www.youtube.com/watch?v=wY5xwZGFsHY , auf welchem man sehen kann, wie knapp Uwe Ebertz nur durch eine (Eifel-)blitzschnelle Reaktion einen Unfall vermeiden konnte.
Schlussfahrer Jörg Weidinger konnte wieder an die Top 4 ranfahren und so waren nach 3:45h die ersten vier in der BMW M235iRacing Cupklasse nur um 5 Sekunden voneinander getrennt. Zwei der Konkurrenten mussten in der letzten Runde zum Nachtanken kurz an die Box, so dass es zum großen Showdown zwischen Thomas Jäger im Sorg-Auto gegen Jörg Weidinger kam.
Jörg Weidinger im direkten Kampf mit Thomas Jäger (Sorg Rennsport)
Jörg Weidinger nach dem Rennen: „Das spannende war in der Tat die letzte Runde. Nur Thomas Jäger von Sorg hat es probiert und ging einen halben Meter vor mir in die letzte Runde. Er hat dann auch weiter wacker gekämpft, ich bekam von unserer Box den Funkspruch dass wir uns nicht drauf verlassen würden, dass er knapp ist mit dem Sprit und ich auf jeden Fall versuchen solle, ihn auf der Strecke von P1 zu verdrängen, wenn es irgendwie geht.
Das war ne klare Ansage! Ich hab es mehrmals links und rechts probiert und ihn nervös gemacht, letztendlich dann nach Schwedenkreuz vor Aremberg außenrum(!) ausgebremst und war durch. War sauknapp. Danach hat er noch ein paar Mal attackiert, ich hatte die Befürchtung, dass sein Plan wäre, knapp an mir dranzubleiben und mich dann Döttinger Höhe im Windschatten wieder zu überholen.
Also musste ich versuchen, mindestens 150 Meter wegzufahren, denn ich wusste ja nicht, wie es mit seinem Benzinvorrat aussah. Dabei hatte ich am Metzgesfeld noch einen ordentlichen Highspeed-Quersteher. Abstand zu kriegen war alles! Denn der alte Spruch ist ja: Wenn man im Kampfgetümmel in der letzten Runde als erster auf die Döttinger Höhe einbiegt, gewinnt man garantiert nicht. Aber dann kurz vor Ende der Runde sah ich, dass er echt sparen musste, langsamer machte und konnte so einen kleinen Vorsprung zum Sieg rausfahren. Puh!“
V.l.n.r: Michael Schrey, Chefmechaniker Thilo B., Uwe Ebertz, Jörg Weidinger
Am 04. Juli gilt es für das Team Scheid Motorsport, die jetzt errungene Tabellenführung möglichst zu verteidigen, was sicherlich keine leichte Aufgabe werden wird. „Dafür geht es in unserer Klasse einfach viel zu eng zu. Das Ganze zehrt zwar ganz schön an meinen Nerven, aber es ist einfach Motorsport vom Allerfeinsten“, freut sich nicht nur Teamchef Johannes Scheid auf die weiteren Aufgaben.
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